Fragen?

Frequently asked questions

Baugruppe

Was ist eine Baugruppe?

Eine Baugruppe ist eine Gemeinschaft aus motivierten Menschen, die ihren Lebensraum sowohl räumlich als auch zwischenmenschlich aktiv mitgestalten möchte. Teil unserer Baugruppe zu sein bedeutet einander zu kennen, einander zu unterstützen und Räume zu teilen – ein Dorf in der Stadt sozusagen. Als Gruppe gestalten und bemühen wir uns um eine gute Gemeinschaft, eine belebte Nachbarschaft und eine Architektur in der wir uns entfalten können.

Was heißt Vis-à-Wien für uns?

Vis-à-Wien heißt für uns mehr als nur zusammen in einem Haus zu wohnen. Wir wollen die Gemeinschaft aktiv nach Innen und nach Außen leben, sowie die Definition des gemeinsamen Wohnens ganzheitlich denken.

Was ist die Vision von Vis-à-Wien?

Wir wollen “auf Augenhöhe mit Mensch, Stadt und Umwelt” leben. Das bedeutet, dass wir aufeinander, aber auch auf unsere Mitmenschen und unser Umfeld achten und diese wertschätzen. Wir gehen an Herausforderungen und Entscheidungen zugunsten aller – dem Menschen, der Stadt und der Umwelt – heran.

An wen wende ich mich, wenn ich Fragen zu Vis-à-Wien habe?

Wir freuen uns immer sehr, wenn sich jemand für gemeinschaftliches Wohnen und unsere Baugruppe interessiert. Kontaktiere uns gerne jederzeit per E-Mail unter kontakt@vis-a-wien.at  

Architektur

Wo realisieren wir unser Wohnprojekt?

Wir sind im “Village im Dritten” (ehemals Aspanggründe) im dritten Wiener Stadtbezirk. In dieser zentralen Lage entsteht bis 2026 ein neuer Stadtteil.

Welche Schnittstellen wird es im Gebäude zu unterschiedlichsten Nutzer*innen geben?

Unsere Idee ist es, eine weitestgehende Öffnung ins Grätzel hin zu erreichen. Aus diesem Grund versuchen wir die Erdgeschoßzone zu beleben und hier Funktionen unterzubringen, welche eine Kommunikation zwischen allen Bewohner*innen des Hauses, als auch in die Nachbarschaft erlaubt. Darüber hinaus sind verschiedene Plattformen und Veranstaltungen angedacht, welche weitere Bereiche im Haus und vor dem Gebäude programmieren und bespielen sollen.

Welche Gemeinschaftsflächen teilen wir mit Nachbar*innen bzw. Hausfremden?

Die im Erdgeschoß angesiedelten Flächen und Funktionen haben den höchsten Öffentlichkeitsgrad. Diese können neben den Hausbewohner*innen auch durch externe Akteur*innen genutzt und bespielt werden. Um die nach Außen wirksame Funktionen zu stärken sind alle diesbezüglichen Flächen räumlich auf der Ebene der umgebenden Wege und des Parks gebündelt. Wir wollen eine aktive und belebte Erdgeschoßzone als Kommunikationsbereich schaffen und diese auch mit Leben füllen. Die hier angesiedelten Funktionen und geplanten Aktivitäten sollen als Anziehungspunkt für Anrainer*innen und Interessent*innen wirken. Hier werden Angebote und Möglichkeiten geschaffen, die aktiv genutzt und mitgestaltet werden.

Welche Büros setzen unsere Planung um?

Für die Umsetzung sind gemeinsam und auf Augenhöhe zwei Wiener Architekturbüros verantwortlich. Das Architekturbüro einszueins als Spezialist für Baugruppen und partizipative Planungsprozesse sowie das Architekturbüro feld72. Gemeinsam entwickeln die beiden Architekturbüros die zahlreichen räumlichen Schnittstellen zwischen uns und unseren Mitbewohner*innen sowie zwischen unserem gemeinsamen Haus und der Umwelt. Die Freiräume im und direkt um das Gebäude werden dabei gemeinsam mit der Wiener Landschaftsplanerin Carla Lo gestaltet. Ein essentielles Thema in der Planung ist die Klimaresilienz unseres Hauses. Deswegen haben wir von Anfang an die Spezialisten für nachhaltige Bauphysik und intelligente Haustechnik vom Ingenieurbüro P. Jung mit in unserem Team.  

Sind Wohneinheiten und Haus barrierefrei?

Unser Haus und die Wohneinheiten entsprechen den gesetzlichen Vorgaben.

Welche anderen Nutzungen sind im Haus situiert?

Im Erdgeschoß unseres Hauses befindet sich ein Kindergarten sowie eine betreute Wohngemeinschaft. Neben Gemeinschaftsräumen, wie einem multifunktionalen Veranstaltungsraum wird es auch eine Grätzelküche geben.

Mit welchen Materialien wurde unser Gebäude realisiert?

Von Anfang an war klar, dass wir uns auf Augenhöhe mit der Umwelt Gedanken über die verwendeten Materialien machen müssen. Deswegen haben wir uns gemeinsam mit unseren Projektpartnern für eine Holz-Hybrid-Bauweise mit vorgefertigten Fassadenmodulen aus Holz und sichtbaren massiven Holzdeckenelementen entschlossen. Diese Bauweise sorgt im Vergleich zu konventionellen Massivbausystemen aus Stahlbeton oder Ziegel für geringere CO2- Emissionen. Die Bauteile werden durch die Betonfertigteile unserer Balkone und der hofseitigen Pawlatsche ergänzt. Innen setzen wir auf langfristig flexible Trockenbauwände sowie wiederverwendbare Baustoffe, die auch im Rückbauprozess getrennt abgetragen werden können (Stichwort Cradle-to-Cradle). So konnten wir bereits in der Bauphase einen wichtigen Beitrag zur Reduktion unserer Emissionen leisten und langfristig gesehen verfolgen wir einen klugen Umgang mit unseren Ressourcen. Durch den hohen Vorfertigungsgrad konnten wir Bauzeit und dadurch auch Kosten sparen.

Was verstehen wir unter klimaresilientem Bauen? Warum ist das ein Thema für uns?

Wir verstehen darin die Fähigkeit des Gebäudes und seiner Umgebung, sich auf das erwärmende Klima und dem Heat-Island-Effekt im Sommer anzupassen. Das erreichen wir durch möglichst unversiegelte Flächen rund um das Gebäude, Dach- und Fassadenbegrünungen, eine angedachte Plantsch-Stelle im Innenhof und großzügigen Bewuchs rund um das Gebäude. Damit soll die Erwärmung des Gebäudes und seiner Umgebung durch Verdunstungskälte möglichst reduziert werden. Im Gebäude wird eine Flächenheizung ausgeführt, die zusätzlich zur sanften Entwärmung des Gebäudes beitragen kann. Die Energiequelle- und senke wird dabei das ausgeglichen bilanzierende Erdsondenfeld unter dem Park sein. Durch die Nutzung im Sommer und Winter kann das Erdsondenfeld mit viel höheren Wirkungsgraden in beiden Jahreshälften betrieben werden. Zusätzlich wurde im Planungsprozess auf eine intelligente Orientierung des Gebäudes und der Wohnungen mit optimierten Fenstergrößen geachtet. Der bauliche Sonnenschutz, der Wintersonne ins Gebäude lässt aber wirksam gegen die unerwünschte direkte Mittags-Sommersonne abschirmt, ist z. B. in Kombination mit außenliegenden Sonnenschutzsystemen ein effizientes und bewährtes Mittel. Die thermisch optimierte Gebäudehülle, die dem Niedrigstenergiestandard entspricht, hilft ebenso dabei in Hitzeperioden den Wärmeeintrag ins Gebäude auf ein unvermeidbares Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus wird großes Augenmerk auf die speicherwirksamen Massen im Gebäude gelegt. Durch die gewählte Holz-Hybrid-Bauweise wird hier trotz Holzbau für ausreichend Masse im Gebäude gesorgt. Das führt dazu, dass sich das Gebäude nicht extrem schnell erwärmt bzw. auskühlt und Spitzentemperaturen abgefedert werden können.

Welche Vorteile bringt die Lage der Baugruppe im Gesamtprojekt am Bauplatz 11b?

Die Lage unseres Bauplatzes am Rande des Entwicklungsgebiets “Village im Dritten” (ehemals Eurogate II) ermöglicht uns als Schnittstelle zwischen dem neuen (Village im Dritten) und dem bereits bestehenden Areal (Eurogate I) zu fungieren. Es unterstützt unseren Wunsch dem Grätzel einen Mehrwert zu schaffen, indem wir “alt und neu” zusammenbringen und nachbarschaftsverbindend wirken. Dies unterstützt auch unsere Positionierung im Haus selbst, in dem wir uns im mittleren Teil des Hauses als Bindeglied zwischen den Wohnbau-Teilen verstehen. Zusätzlich ermöglicht uns diese Lage auch die Mitgestaltung der Erdgeschoßzone an der Otto-Preminger-Straße, um somit die Entwicklung einer lebendigen Nachbarschaft zu prägen und zu fördern.

Gemeinschaft

Welche Nachbar*innen werden wir im Gebäude haben? Welche wünschen wir uns?

Gemeinsam mit dem Bauträger Schwarzatal und dem Architektenteam einszueins und feld72 planen wir ein Gebäude mit ca. 110 Wohneinheiten. Davon werden wir als Baugruppe rund 43 Einheiten bewohnen. Unsere unmittelbaren Nachbar*innen sind die Menschen, die in die restlichen Wohnungen einziehen werden. Durch geförderten Wohnbau steht Leistbarkeit auch hier im Mittelpunkt und macht soziale Durchmischung möglich. Aber auch die Nachbarschaft mit dem Grätzel und der umliegenden Stadt ist uns wichtig. Architektonisch werden wir durch die Lage der Gemeinschaftsräume Begegnungsmöglichkeiten mit und für die Nachbarschaft schaffen. Wir wünschen uns, dass sich alle Bewohner*innen und Besucher*innen unseres Hauses willkommen fühlen und freuen uns auf jeden/jede, der/die durch seine ganz persönliche Art unser Haus ein bisschen bunter macht.

Wie sieht die Interaktion mit unseren Nachbar*innen aus?

Wir freuen uns auf einen bunten Mix an Nachbar*innen! Ob Bewohner*innen der anderen Bauteile, des SOS Kinderdorfes, Besucher*innen des Kindergartens, JUNOs und den Einrichtungen im Gebäude wie im Grätzel – wir begegnen allen auf Augenhöhe. Mit vielen der Bewohner*innen des Gebäudes teilen wir uns ein Stiegenhaus und einen Zugang. Dieser wird ein Ort des Aufeinandertreffens sein und hier begegnen wir uns auf Augenhöhe. Wir sind keine geschlossene Gruppe, die sich nur in private Bereiche zurückzieht. Wir laden ein, gemeinsam die ausgewiesenen Räume in unserem Wohnprojekt zu nutzen und zusammen mit unserer Nachbarschaft den uns umgebenden Stadtraum zu beleben und zu erobern. Auch bei bei potentiellen Konflikten wollen wir an einer gemeinsamen Lösung arbeiten. Mit Respekt, Verständnis und Rücksicht werden wir offen auf unsere Nachbar*innen zugehen.

Wie kann ich Mitglied werden? Welche Arten der Mitgliedschaft gibt es?

Du musst nicht Mitglied im Verein sein, um Teil der Gemeinschaft zu werden. Die (ordentliche) Mitgliedschaft ist primär für Bewohner*innen der Baugemeinschaft gedacht. Es gibt aber auch noch außerordentliche und fördernde Mitglieder, die wir auch gerne willkommen heißen. Wenn du Interesse an der Mitgliedschaft hast, tritt gerne mit uns in Kontakt, dann kannst du bei uns reinschnuppern und uns und die internen Strukturen besser kennenlernen. Teil von Vis-à-Wien wirst du im Zuge einer Erweiterung, bei der wir neue Mitglieder aufnehmen. Die offizielle Aufnahme kann nur bei einer Vollversammlung des Vereins nach einem schriftlichen Antrag erfolgen.

Können unsere Nachbar*innen Mitglied werden?

Um Teil von Vis-à-Wien zu werden, musst du nicht in unserem Gebäude wohnen. Wir freuen uns auch über Außenstehende, die mithelfen unser Gebäude, unsere Gemeinschaft und das Grätzel aufrecht zu erhalten und zu beleben. Ob eine Mitgliedschaft im Verein sinnvoll ist, wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein und wird individuell abgesprochen werden.

Wie werde ich Teil der Gemeinschaft von Vis-à-Wien?

Um Teil unserer Gemeinschaft zu werden, musst du nicht Mitglied des Vereins Vis-à-Wien sein. Wir freuen uns, dich bei unseren Veranstaltungen zu sehen oder später über Besuche und Mithilfe bei uns im Haus. Komm einfach vorbei und sprich uns an!

Wie gehen wir mit Konflikten um?

Passend zu unserer soziokratischen Organisation basiert unser Konfliktmanagement auf der Kommunikation. Jede*r Beteiligte findet Gehör, Probleme werden ausformuliert, Lösungsvorschläge erarbeitet und ausdiskutiert. Sollten die Involvierten trotzdem keine Einigkeit finden, hilft immer interne oder auch externe Mediation.

Wie stellen wir uns das Leben auf dem Bauplatz 11b vor?

Der Bauplatz 11b liegt an einigen Schnittstellen im Grätzel. So grenzt er beispielsweise am Übergang des neu zu errichtenden Parks zu jenem von Eurogate I an und spannt mit dem gegenüberliegenden Gebäude ein Entrée in den neuen Stadtteil auf. Diese Begebenheiten kommen unserer Vision eines “Lebens auf Augenhöhe” mit seiner Umgebung sehr entgegen. Aufgrund der Lage des Gebäudes und der verschiedenartig nutzbaren Flächen im Erdgeschoß (Veranstaltungsraum, Café, etc…) möchten wir ein Gelenk zwischen den Grätzeln bilden und den neuen Stadtteil mit seiner Umgebung verbinden. Unser Haus soll die Funktion eines Dorfangers einnehmen und ein Treffpunkt sein, wo eine respektvolle Begegnung zwischen unterschiedlichen Menschen stattfinden kann und wo es Raum für Produktivität aber auch Entspannung gibt.

Wie stellen wir uns das Leben im Vis-à-Wien vor?

Das Leben in unserer Baugruppe hört nicht vor unserer Wohnungstür auf, sondern soll im gesamten Haus, im Grätzel und der Stadt stattfinden. Gemeinschaftliches Leben wird dadurch geprägt, dass sich die Nachbar*innen kennen, unterstützen und auch gern Zeit miteinander verbringen. Darüber hinaus soll sich ein jeder/eine jede von uns individuell entfalten und verschiedenen Aktivitäten nachgehen können. Auch der Gedanke des Teilens, bei dem man nicht alles selbst besitzen muss, kann hier einer bedeutende Rolle spielen. Auf diese Vision wird unser Haus baulich reagieren und uns viele Räume bieten, in denen wir uns treffen, austauschen, arbeiten und entspannen können. Von “lauten” Räumen, wie einer Werkstatt , zu “leisen” Räumen, wie einer Bibliothek und verschiedenen Außenräumen, gibt es ein breites Feld an Nutzungsmöglichkeiten. Das soll natürlich nicht heißen, dass man sich nicht auch zurückziehen kann. Die Wohnung als Privatsphäre bildet das Gegenstück zur Gemeinschaft und ist ein wichtiger Aspekt, welcher zu einem harmonischen Zusammenwohnen beitragen wird.

Kann ich auch als Gewerbenutzer*in Teil der Baugruppe werden?

Wenn du uns regelmäßig besuchst und wir unser Gebäude mit dir teilen, dann bist du quasi schon automatisch Teil der Gemeinschaft. Wenn du dich aber auch aktiv einbringen und mitgestalten möchtest, was von uns sehr gewünscht wäre, dann kannst du dich gerne bei uns melden! Vielleicht wäre dann sogar eine (längerfristige) Mitgliedschaft im Verein sinnvoll. Idealerweise soll jede*r die Möglichkeit haben, seinen/ihren Lebensraum mitzugestalten. Wir betreiben nicht alle Gewerbe alleine, und die jeweiligen Betreiber*innen sind auch dementsprechend involviert.

Organisation

Wie treffen wir Entscheidungen?

Wir treffen unsere Entscheidungen auf Basis der Soziokratie. Sie ist eine konsequente Form der Selbstorganisation, die es Gruppen ermöglicht, ihre Ziele zu erreichen. Beschlüsse werden in der Großgruppe im Konsent getroffen – in der Abwesenheit schwerwiegender Einwände. Bei Entscheidungen steht das Wohl des Gruppenzieles im Mittelpunkt. Um sicherzugehen, dass eine Entscheidung dieses Ziel nicht gefährdet, werden in Meinungsrunden die Ansichten und Einwände aller Mitglieder gehört.

Was sind Neigungsgruppen?

Um effizient arbeiten zu können, haben wir uns in Neigungsgruppen aufgeteilt, in die sich jedes Mitglied nach individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten einbringt. Zurzeit gibt es 6 Neigungsgruppen:

  • Finanzen und Recht,
  • Architektur,
  • Gemeinschaft & Organisation,
  • Öffentlichkeit, IT und Medien
  • Sharing und Betriebskonzepte
  • Solidarität

Die Neigungsgruppen genießen das Vertrauen der Großgruppe und können kleinere Entscheidungen selbstständig treffen. Größere Beschlüsse werden vorbereitet und in den Koordinationskreis bzw. bei Bedarf in die Großgruppe getragen. Besonders wichtig ist die Transparenz von Entscheidungen. Um diese zu gewährleisten berichten die Neigungsgruppen im Koordinationskreis bzw. bedarfsweise in den Großgruppentreffen über ihre Vorgehensweisen und anstehende Themen. Die Treffen unserer Neigungsgruppen finden je nach Bedarf statt.

Wie erreichen wir unsere Ziele und die Vision?

Um unser Ziel des gemeinschaftlichen Wohnens auf Augenhöhe mit Mensch, Stadt und Umwelt zu erreichen, versuchen wir intensiv eine gute Einheit zu bilden. Ein wichtiges Mittel für ein respektvolles Miteinander ist unsere soziokratische Struktur, mit der wir Themen strukturiert und ausreichend erörtern sowie Entscheidungen anpassen, um schwere Einwände zu beseitigen. Kleine und große Ziele werden in Hinblick auf unsere Vision reflektiert und gegebenenfalls auch revidiert. Mit dem Leben in einem gemeinschaftlichen Haus wollen wir zu einer lebendigen Nachbarschaft beitragen.

Welche Aufgaben übernimmt realitylab als Prozessbegleitung?

Die Verwirklichung eines Wohnprojektes ist ein umfangreicher und komplexer Prozess, bei dem uns realitylab unterstützt. realitylab bringt viel Erfahrung aus anderen Wohnprojekten mit, kennt Probleme, welche im Prozess auftauchen können und bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Lösungswegen dazu. realitylab stellt Kontakte zu anderen Wohnprojekten her, hilft zur richtigen Zeit den richtigen Fokus zu setzen, bietet Workshops zu verschiedenen Themen und Hilfestellung bei Konflikten an. realitylab unterstützt uns mit seiner Kompetenz dort, wo wir es wollen und brauchen.

Finanzen und Recht

Wie heißt unser Verein und wer sind wir?

Unser Verein heißt “Wohnprojekt Vis-à-Wien”. Wir sind ein Zusammenschluss von Personen, die in Wien gemeinsam nachhaltig und leistbar bauen & wohnen möchten. Unser Vereinsziel ist die Errichtung und der Betrieb eines Wohngebäudes unter dem Leitsatz: “Vis-à-Wien: Gemeinsam leben auf Augenhöhe mit Mensch, Stadt und Umwelt”.

Wem gehören Haus & Grundstück?

Dem Bauträger Schwarzatal. Vergeben wurde das Grundstück vom Wohnfonds Wien im Rahmen eines Bauträgerwettbewerbs. Nach unserem Wettbewerbsgewinn hat die Schwarzatal als gemeinnütziger Bauträger das Grundstück gekauft und hat darauf ein multifunktionales Wohngebäude, bestehend aus unserem Wohnprojekt, geförderten Wohnungen sowie Gemeinschafts- & Gewerbeflächen, errichtet. Haus & Grundstück gehören dem Bauträger, der Verein mietet das Wohnprojekt samt Gemeinschaftsflächen und schließt mit den einzelnen Mitgliedern Nutzungsverträge für die Wohnungen ab.

Kann ich Wohnungseigentum begründen?

Nein. Der Verein Vis-à-Wien, bestehend aus den zukünftigen Bewohner*innen, mietet den Baugruppen-Gebäudeteil als Generalmieter vom Bauträger. Nach aktueller Rechtslage ist die Kaufoption durch den Verein nicht möglich. Wir möchten aber alles daran setzen die Möglichkeiten eines Erwerbs durch den Verein in der Zukunft auszuloten. Individuelles Eigentum hingegen wird nicht möglich sein und wird von uns als Gruppe auch nicht angestrebt.

Was passiert wenn die Kaufoption durch den Verein möglich wird?

Wenn durch eine Gesetzesänderung des WGG (Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes) der Kauf des Baugruppen-Gebäudeteils möglich wird, möchten wir es als Verein erwerben und in weiterer Folge in das HabiTAT einbringen. Unser Ziel ist, selbstorganisierte und langfristig bezahlbare Räume für Wohnen, Kunst- und Kultur, Wirtschaft, Politik und Soziales zu schaffen und dauerhaft dem Spekulationsmarkt zu entziehen.

Besteht eine Einkommensobergrenze, um im Wohnprojekt Vis-à-Wien zu leben?

Ja, es gibt gesetzliche Ausschlussgründe für den Einzug bei uns. Da wir rechtlich ein “Wohnheim” sind, das mit den Mitteln der Stadt Wien gefördert wird, gelten für uns Einkommensobergrenzen.

Was bekomme ich bei einem späteren Auszug aus dem Wohnprojekt (nach Fertigstellung) rückerstattet?

Solltest Du dich entschließen, nach Bezug aus dem Wohnprojekt auszuziehen, bekommst Du einen Teil des geleisteten finanziellen Aufwands zurückerstattet. Dies umfasst den geleisteten Eigenmittelanteil abzüglich einer jährlichen Verwohnung von 1% der Gesamterrichtungskosten der Heimwohneinheit, sowie den Beitrag zur Ausstattung der Gemeinschaftsräume, welcher voraussichtlich mit etwa 10% pro Jahr abgezinst wird. Nicht rückerstattet werden in diesem Fall Mitgliedsbeiträge und eingebrachte Arbeitsleistung. Genaueres zu dieser Regelung wird im Laufe des Projektfortschritts durch die Gruppe noch definiert. Ebenso befinden sich derzeit noch die Themen Rückerstattung und Teilrückerstattung der Beitrittsgebühr zum Verein in Ausarbeitung.

Wer wird mit uns das Haus bewohnen oder/und nutzen?

Im Erdgeschoß ist die Integration eines Kindergartens vorgegeben, für den wir gerade in Gesprächen mit möglichen Betreiber*innen sind. Außerdem wird es im Erdgeschoß eine Gastrofläche, einen Co-Working-Space, einen Veranstaltungsraum, Raum für Kleingewerbe und eine Grätzelküche geben. Zusätzlich gibt es viele Zusagen und Interessensbekundungen von Unternehmer*innen, Vereinen und Gewerbetreibenden, die gerne mit uns die Sockelzone des Gebäudes beleben möchten. Da das Gebäude 2025 bezugsfertig sein wird und der Flächenbedarf jedes Einzelnen noch nicht zu 100% absehbar ist, wird dieses Thema im weiteren Planungsprozess ausgearbeitet. Des weiteren werden mit uns Alleinerziehende (organisiert über den Verein JUNO) und eine Wohngemeinschaft des SOS-Kinderdorf das Haus gemeinsam mit uns bewohnen.

Werden alle Nutzer*innen des Gebäudes Mitglied der Baugruppe sein?

Nein. Die Bewohner*innen des geförderten Wohnbaus, Gewerbetreibende und Initiativen in der Sockelzone werden nicht Mitglied der Baugruppe sein, aber von den zusätzlichen Möglichkeiten und Räumen profitieren. Die Aufteilung wird sich in etwa 40% Baugruppenanteil und 60% geförderter Wohnbau gliedern.

Ist Wohneigentum ein Ausschlussgrund um im Wohnprojekt Vis-à-Wien zu leben?

Es ist nicht möglich Wohnungseigentum in Wien zu besitzen und dennoch in einem geförderten Wohnbau zu wohnen.